Vom Geist der Liebe bestimmte Verantwortung

Akademische und geistliche Eröffnung des Sommersemesters

 

Akademisch eröffnete das Sommersemester an der Theologischen Hochschule Elstal Prof. Dr. Dr. Ulrich H. J. Körtner (Wien) mit einem Gastvortrag zum Thema „Liebe, Freiheit und Verantwortung. Grundzüge evangelischer Ethik“

Vom Geist der Liebe bestimmte Verantwortung

Akademische und geistliche Eröffnung des Sommersemesters

Akademisch eröffnete das Sommersemester an der Theologischen Hochschule Elstal Prof. Dr. Dr. Ulrich H. J. Körtner (Wien) mit einem Gastvortrag zum Thema „Liebe, Freiheit und Verantwortung. Grundzüge evangelischer Ethik“. Dabei betonte der Professor für Systematische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, dass folgendes typisch sei für evangelisch Ethik: „Der Mensch kann sich nur vom Handeln Gottes her verstehen.“ Daher ist eine evangelische Ethik, nicht nur eine Ethik der Tat, sondern auch des Hörens. Der gläubige Mensch ist ganz Ohr, um zu verstehen: „Was braucht der andere?“ und kann sich auch – theologisch reflektiert – zurückhalten. Dabei versteht theologische Ethik den Menschen stets als Geschöpf von dem Rechenschaft zum Verhältnis zum Mitgeschöpf gefordert wird und der zu einer „vom Geist der Liebe bestimmte Verantwortung“ gerufen ist. Zur paulinischen Rechtfertigungslehre gehöre, so Körtner, die Erfahrung bedingungsloser Annahme des Menschen durch Gott und sie ist daher eine Freiheitslehre. Daher ist ethisch immer wieder zu fragen: „Welche Institutionen ermöglichen oder hindern die Kommunikation der Freiheit?“. Als jede Moral übersteigende Grundorientierung sprach Körtner dabei von der Liebe. In der Aussprache zu seinem Vortrag wurde Körtner nach dem ethischen Dilemma eines Kirchenasyls für Flüchtlinge gefragt, das bestehende Gesetze bricht. Körtner meinte dazu, dass durch Verschärfung von Gesetzen inhumane Bedingungen entstanden sind, welche dazu berechtigen aus Fürsorge und Barmherzigkeit auch bestehende Gesetz zu missachten.

Im geistlichen Auftakt des Semesters feierte die Hochschulgemeinschaft Gottesdienst. Der Professor für Diakoniewissenschaft und Sozialtheologie Ralf Dziewas hielt die Predigt zu Jakobus 2,1-9. Dziewas gestand zu, dass es menschlich verständlich ist, dass auch in Gemeinden und bei Versammlungen Unterschiede zwischen Reichen und Armen, zwischen Ehrengästen und anderen Menschen gemacht werden, wie es bei Jakobus geschildert wird. Zugleich betonte er eindringlich, dass Gottes Sicht eine andere sei, da Gott sich bereits für die Option für die Armen entschieden habe. Dziewas forderte dazu auf, jeden Menschen ohne Ansehen seiner Person barmherzig zu begegnen und zu fragen: „Was braucht der andere?“

Prof. Dr. Michael Kißkalt begrüßte als Rektor sieben neue Studierende: Fünf absolvieren als Kontaktstudierende ihre Präsenzsemester und ein Student ist zu einem Zusatzstudium von einem Semester gekommen. Den Masterstudiengang für Freikirchliche Diakonie hat eine Studentin begonnen, die ursprünglich aus China stammt und damit die erste chinesische Studentin in der Geschichte der Hochschule ist. Regulär beginnen die Studiengänge an der Hochschule jeweils zum Wintersemester. Die reguläre Bewerbungsfrist endet am 31.07. des Jahres.

 

Glauben, Denken, Handeln