Der Forschungsbereich II: Sozialtheologie

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Der Begriff der Sozialtheologie wurde vor allem von Heinz-Dietrich Wendland in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts verwendet, um das Aufgabenfeld zu beschreiben, das sich einer Theologie der Gesellschaft stellt, die eine soziologisch reflektierte theologische Deutung der modernen Gesellschaft anstrebt. Dabei gehört die religionssoziologische und empirischtheologische Beschreibung der kirchlichen Wirklichkeit ebenso zu den Aufgaben der Sozialtheologie wie die theologische Deutung gesellschaftspolitischer Entwicklungen und ethischer Herausforderung in einer zunehmend komplexeren funktional differenzierten Gesellschaft, in der vielfältige Deutungen miteinander im Gespräch stehen müssen.

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Theologie und Soziologie des Kongregationalimus

Der Baptismus ist eine kongregationalistisch organisierte Glaubensgemeinschaft, in der die Selbstständigkeit der Ortsgemeinde eine zentrale Stellung in der Ekklesiologie besitzt und übergemeindlichen Zusammenschlüssen keine die Gemeinden bindende Vorrangstellung zuspricht. Dennoch leben Gemeinden auch im Kongregationalismus ein verbindliches Miteinander in theologischer und organisatorischer Vielfalt. Dieses Miteinander selbstständiger Ortsgemeinden ist bisher weder theologisch noch religionssoziologisch als eigene Form des Kircheseins reflektiert. Das Institut für Diakoniewissenschaft und Sozialtheologie möchte die verschiedenen Aspekte kongregationalistischer Glaubensgemeinschaften religionssoziologisch und theologisch erfassen und am Beispiel des deutschen Baptismus empirisch beschreiben, um für den ökumenischen Dialog das Verständnis für die Strukturen dieser Kirchenform zu verstärken.

Projekt 4

Institut für Diakoniewissenschaft und Sozialtheologie, Diakoniewissenschaft

Kongregationalismus aus systemtheoretischer Perspektive

Projektleiter: Prof. Dr. Ralf Dziewas

Laufzeit: 2008 - 2014

Empirische Gemeindesoziologie

Empirische Arbeiten zum freikirchlichen Typ von Ortsgemeinde gibt es bisher nur für wenige ausgewählte Gemeinden. Weder gibt es eine Mitgliederbefragung in den kleineren Denominationen der VEF noch verlässliche statistische Aussagen zu ihren Entwicklungsprozessen, ihrer gesellschaftlichen Wirkung, ihren internen Differenzierungen und der Vielfalt der in ihnen gelebten theologischen und ethischen Überzeugungen. Hier liegt ein ganzes Feld der religionssoziologischen Erforschung noch komplett brach, der jedoch nur in Kooperation mit den Freikirchen der VEF und deren Ausbildungsinstituten zu erschließen sein wird. Das Institut für Diakoniewissenschaft und Sozialtheologie hat sich zum Ziel gesetzt, Vorarbeiten zur Erschließung dieses Feldes der empirischen Theologie zu leisten, um eine Mitgliederbefragung der kleineren Kirchen in ökumenischer Kooperation zu ermöglichen. Ein erstes auf den BEFG beschränktes Forschungsprojekt wendet sich in wissenssoziologischer Fragestellung der Selbstwahrnehmung wachsender Gemeinden aus der Perspektive ihrer Gemeindeleitungen zu.

Projekt 5

Institut für Diakoniewissenschaft und Sozialtheologie, Interdisziplinär, Praktische Theologie, Diakoniewissenschaft

Faktoren des Gemeindewachstums in der Selbstwahrnehmung wachsender Gemeinden und ihrer Gemeindeleitungen

Projektleiter: Prof. Dr. Ralf Dziewas, Prof. Dr. Volker Spangenberg

Zusammenarbeit: Andrea Klimt, Michael Kisskalt, Olaf Kormannshaus (Theologische Hochschule Elstal), Dr. Oliver Pilnei (Evangelisch-Freikirchliche Akademie Elstal), Joachim Gnep (Dienstbereich Mission des BEFG)

Fördereinrichtung: Haushalt der Theologischen Hochschule Elstal und Haushalt des BEFG

Laufzeit: 2010 bis 2016

Theologie und Ethik der modernen Gesellschaft

In der modernen pluralistischen Gesellschaft hat die Theologie die Deutungshoheit über die Ethik der modernen Gesellschaft verloren, aber im Sinne einer "gesellschaftlichen Diakonie" (Heinz-Dietrich Wendland) hat sie ihre theologische Deutung sozialer Zusammenhänge klar und deutlich den anderen gesellschaftlichen Systemen zur Verfügung zu stellen und ihre eigenen Werte in die ethischen Diskussionen der vielfältigen Lebensbereiche der Gesellschaft einzubringen. Im Rahmen des Instituts für Diakoniewissenschaft und Sozialtheologie sollen Beiträge zu einer "Theologie der Gesellschaft" formuliert werden, die als Sozialtheologie systematisch-theologisch und ethisch reflektiert zu gesellschaftlichen Fragestellungen Bezug nehmen.

Projekt 6

Institut für Diakoniewissenschaft und Sozialtheologie, Diakoniewissenschaft

Theologie der Gesellschaft – Eine sozialtheologische Kritik der funktional differenzierten Gesellschaft

Projektleiter: Prof. Dr. Ralf Dziewas

Laufzeit: 2007 - 2016

Glauben, Denken, Handeln