Gerechtigkeit und "gute Werke". Überlegungen zur Bedeutung diakonischen Handelns für die Glaubwürdigkeit der Glaubenden

Symposium, Diakoniewissenschaft

(Theologisches Symposium November 2009)

Projektleiter: Prof. Dr. Ralf Dziewas

Zusammenarbeit: Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Horn (Johannes Gutenberg-Universität Mainz), Prof. Dr. Jochen-Christoph Kaiser (Philipps-Universität Marburg), Michael Kißkalt (Theologisches Seminar Elstal) Prof. Dr. Ulrich Kühn (Universität Leipzig), Prof. Dr. Michael Rohde (Theologisches Seminar Elstal) Prof. Dr. Anselm Schubert (Universität Erfurt) Dr. Wolfram Stierle (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) Fördereinrichtung: Haushalt / Gerhard-Claas-Stiftung / Förderverein des theologischen Seminars Elstal e.V.

Laufzeit: 10/2009-11/2010

Beschreibung: Die Verhältnisbestimmung des Glaubens zu den "guten Werken" ist seit biblischer Zeit umstritten. Ob es die Sozialkritik der Propheten, die Bergpredigt Jesu oder die gegensätzlichen Ansichten von Paulus und Jakobus sind, immer wieder haben biblische Texte die Theologie herausgefordert, sich dieser Aufgabe zu stellen. Die unterschiedlichen theologischen Antworten trugen zu heftigen Kontroversen und zur konfessionellen Aufspaltung der Christenheit bei. Dennoch haben sich in der Neuzeit Christen aller Konfessionen zusammengefunden, um aus ihrem Glauben heraus mit "guten Werken diakonisch und politisch aktiv zu werden. Doch die theologische Grundfrage nach der Bedeutung solchen Handelns für die Verkündigung des Evangeliums bleibt umstritten. Sind die guten Werke notwendige Voraussetzung oder Folgeerscheinung einer glaubwürdigen Verkündigung? Ist der politisch-diakonische Einsatz für Gerechtigkeit in der Welt eine unerlässliche Bedingung für die Glaubwürdigkeit der Glaubenden oder nicht? Auf dem Theologischen Symposium 2009 wurden diese Fragen aus verschiedenen konfessionellen Perspektiven und unterschiedlichen theologischen Fachdisziplinen heraus dargestellt und die damit verbundenen aktuellen Herausforderungen für die christliche Gemeinde diskutiert.

Vorträge des Symposiums:

  • "Werke des Gesetzes, Werke des Fleisches, Werke der Finsternis. Kennt Paulus auch Werke im Glauben?" (Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Horn: Professor für Neues Testament an der Johannes Gutenberg - Universität Mainz)
  • "Die ‚Soziale Frage’ des 19. Jahrhunderts und die Antworten der Inneren Mission (Prof. Dr. Jochen-Christoph Kaiser: Professor für Kirchengeschichte an der Philipps-Universität Marburg)
  • "Die Bedeutung der ‚guten Werke’ in Theologie und Praxis des Islam (Michael Kißkalt Missiologe am Theologischen Seminar Elstal)
  • "Aufforderung zu guten Werken – ihr Recht und ihre Grenzen in evangelischer Perspektive" (Prof. Dr. Ulrich Kühn: Professor em. für Systematische Theologie an der Universität Leipzig)
  • "Torafrömmigkeit ohne Gesetzlichkeit. Gesetz und Gerechtigkeit in alttestamentlicher Theologie" (Prof. Dr. Michael Rohde, Professor für Altes Testament am Theologischen Seminar Elstal (FH))
  • "’Den Glauben aus den Werken zeigen’ Zum Verhältnis von Rechtfertigung und guten Werken bei Luther und Hubmaier" (Prof. Dr. Anselm Schubert, Professor für Evangelische Theologie / Kulturgeschichte des Christentums an der Universität Erfurt)
  • "Können Gerechtigkeit und Erbarmen als Maßstab christlicher Ethik in der globalisierten Welt politisch umgesetzt werden?"(Dr. Wolfram Stierle, Ministerialrat im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Berlin)

Publikation:

Dziewas, Ralf (Hg.): Gerechtigkeit und Gute Werke – Die Bedeutung diakonischen Handelns für die Glaubwürdigkeit der Glaubenden, Neukirchen-Vluyn 2010.

Glauben, Denken, Handeln