Offene Hochschule: Rückblick auf den Online-Themenabend „Alles Anselm, oder was?! – Satisfaktion, Sühne und die Frage mach dem Sinn des Ganzen“

„Der liebe Jesus wird geopfert und stimmt damit den zornig-schnaubenden Gott im Himmel wieder gnädig – das ist weder Anselms Satisfaktionslehre noch der Sühnegedanke der Bibel“, so Prof. Dr. Maximilian Zimmermann im Online-Format „Offene Hochschule“ der Theologischen Hochschule Elstal am 23. März. Fast 40 Personen setzten sich an diesem Abend mit Fragen der Kreuzestheologie auseinander. Der aus Italien stammende Erzbischof Anselm von Canterbury wirkte vor 1000 Jahren so einflussreich, dass bis heute kaum eine Diskussion über das Kreuz an ihm vorbeikommt. Berühmt ist seine Satisfaktionslehre: Der sündige Mensch muss Gott Genugtuung (lat. satisfactio) leisten, weil seine Sünde Gott entehrt. Das Problem: Diese Entehrung ist so bedeutungsschwer wie der, der entehrt wurde – also Gott selbst! Eine Wiedergutmachung müsste also göttlichen Wert haben! Wie soll das ein Mensch leisten können!? Anselm sagt: Nur einer kann das – der Gott-Mensch Jesus Christus. Er ist ganz Gott und kann daher durch seinen Tod den göttlichen Preis zahlen; und er ist ganz Mensch und kann daher als Mensch Verantwortung für die menschliche Sünde übernehmen. Ein genialer Gedanke. Hilft dieser Gedanke heute noch, das Kreuz Jesu zu verstehen? Und was hat das Ganze mit dem Sühnegedanken der Bibel zu tun? Darüber tauschten sich die Teilnehmenden engagiert aus. Die Gedanken waren so viele, dass ein einzelner Abend sie nicht fassen kann. Darum setzt die Theologische Hochschule das Online-Format „Offene Hochschule“ fort.

Die nächsten Angebote der Offenen Hochschule sind hier zu finden: Offene Hochschule 2023

Ein Bericht von Prof. Dr. Maximilian Zimmermann

Glauben, Denken, Handeln