500 Jahre Täuferbewegungen: Konferenz des Ungarischen Baptistenbundes in Budapest

1525 entstand in Zürich die erste Täufergemeinde der Reformationszeit. Im Vorfeld von 2025 feiern Mennoniten und Baptisten weltweit die fünfhundertjährige Geschichte und die Gegenwartsrelevanz des täuferischen Zeugnisses für Glaubensfreiheit und konsequente Nachfolge Jesu. Was weniger bekannt ist: Bereits Ende der 1520er Jahre erreichte die Mission der Täufer die damals deutschsprachigen oberungarischen Bergstädte im Osten der heutigen Slowakei. Auch ethnische Ungarn kamen bereits im 16. Jahrhundert mit der täuferischen Botschaft in Kontakt. 1570 wurde in der siebenbürgischen Hauptstadt Klausenburg (Kolozsvár, heute rumänisch Cluj-Napoca) ein aus dem Niederländischen übersetztes „Büchlein über die Taufe“ in deutscher und in ungarischer Sprache gedruckt. Ein Faksimile des heute sehr seltenen Werks wurde 2020 von der ungarischen Akademie der Wissenschaften und dem Ungarischen Baptistenbund herausgegeben.

An die lange Geschichte des Täufertums im historischen Ungarn erinnerte der ungarische Baptistenbund am 14. April 2023 mit einer internationalen wissenschaftlichen Tagung in Budapest. Die Hauptvorträge hielten der ungarische Literaturhistoriker Prof. em. Mihály Balázs (Szeged), der britische Historiker Prof. em. David Bebbington (Sterling) und Martin Rothkegel, Professor für Geschichte des Christentums an der Theologischen Hochschule Elstal. János Papp, Präsident des Ungarischen Baptistenbundes betonte: „Wir sind dankbar für unsere wachsenden Beziehungen mit Baptisten in unseren Nachbarländern und weltweit, aber auch mit anderen christlichen Gemeinschaften. Es ist für uns wichtig, voneinander zu lernen und für unsere geistliche Identität einzustehen.“  In Ungarn gibt es rund 300 Baptistengemeinden mit etwa 12.000 getauften Mitgliedern. Die Baptisten gehören zu den größten Trägern diakonischer Einrichtungen in der Republik Ungarn.

Glauben, Denken, Handeln