Rektor zu Besuch an der Saint Petersburg Christian University

Im April besuchte der Rektor der Theologischen Hochschule Elstal, Prof. Dr. Michael Kißkalt, die Christian University in St Petersburg/Russland. Er wurde zu einem missionswissenschaftlichen Intensivkurs eingeladen und zu einem Vortrag bei der zweitägigen interdisziplinären Konferenz „Images of God in Theology and Art“. In seinem Vortrag „The Issue Images of God and its Importance for Mission“ verwies Kißkalt auf Gottes- und Christusbilder, die Menschen sich aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur, ihrer Biografie und ihrem kulturellen Kontext machen. Dass Menschen Vorstellungen von Gott und Christus entwickeln, sei menschlich und ganz normal, nur müsse man sich seiner Gottesbilder bewusst sein und offen dafür bleiben, diese gewachsenen Bilder vom biblischen Zeugnis her auch kritisch zu sehen und zu ändern. In der christlichen Mission müsse man sich auf die Bildwelt der Menschen einstellen, einerseits daran anknüpfen, andererseits sie auch vom Evangelium her in Frage stellen. Im Intensivkurs Missiologie wurde von den Studierenden vor allem über neue Wege der Evangelisation diskutiert, weil in den Städten Russlands der alte Stil der konfrontativen Abendveranstaltung nicht mehr funktioniert. Auch das Thema der „Prophetischen Mission“ führte zu anregenden Gesprächen vor allem darüber, wie sich die Gemeinden im Rahmen von zivilgesellschaftlichen Strukturen in Russland für mehr gesellschaftliche Gerechtigkeit einsetzen können. 

Nach der Woche in St. Petersburg zeigte sich Michael Kißkalt von der Freundlichkeit und Offenheit der Glaubensgeschwister dort zutiefst beeindruckt. Kißkalt: „Auch die gesellschaftlich und akademisch anerkannte Stellung der Christlichen Universität, die bisher nur theologische Studiengänge anbietet, hat mich überrascht.“ Hier studieren Christen aus allen Denominationen Russlands, vor allem aus protestantischen Kirchen. Die Universität wurde 1990 von evangelikal geprägten deutschen Spätaussiedlern gegründet. Heute engagieren sich dort 15 Dozierende für 325 Studierende, davon 300 in Teilzeitstudium. Die christliche Universität ist wie viele theologischen Hochschulen in Russland staatlich lizenziert; eine staatliche Akkreditierung ist für kirchliche Einrichtungen in Russland bisher nicht möglich. Geleitet wird die Universität vom Rektor Dr. Valeriy Alikin, der fließend Deutsch spricht  und enge Kontakte pflegt zu anderen Universitäten und theologischen Hochschulen in Russland und international. Gute Beziehungen zwischen den Hochschulen in Elstal und St Petersburg gibt es seit zwei Jahren.

Im Rahmen der Konferenz in St. Petersburg traf Michael Kißkalt auch mit leitenden Vertretern des Baptistischen Theologischen Seminars in Moskau zu Gesprächen über eine mögliche Kooperation zusammen. Die Theologische Hochschule Elstal sucht und pflegt Kontakte mit christlichen und baptistischen theologischen Hochschulen in aller Welt. Formelle Partnerschaften bestehen bis jetzt zur Université Chrétienne du Nord d’Haïti und zum Ghana Baptist University College. Über das Consortium of European Baptist Theological Seminaries (CEBTS) ist die Elstaler Hochschule mit baptistischen Seminaren und Hochschulen in ganz Europa verbunden.

Glauben, Denken, Handeln