KG-Seminar „Böhmische Brüder“

SoSem 2021

Prof. Dr. Dr. Martin Rothkegel

Lehrveranstaltung für den Master-Studiengang Ev. Theologie, den Masterstudiengang Diakonie und Sozialtheologie und das Zusatzstudium

(2-stündig; 4 LP [ ohne Hausarbeit ], 6 LP [ mit Hausarbeit])

Relevanz:

Die 1457/67 in Böhmen entstandene Brüderunität könnte man vielleicht als die erste „evangelische Freikirche“ bezeichnen. In ihrer Lehre und Praxis nahmen die Böhmischen Brüder in auffälliger Weise Aspekte der evangelischen Theologien des 16. Jahrhunderts vorweg, bewahrten aber gegenüber den Kirchen der Reformation ihre eigenständige Tradition. Durch ihr Liedgut und durch die Erneuerte Brüderunität, die der Graf N. L. von Zinzendorf 1727 in Herrnhut gründete, blieb das Erbe der Brüderunität im evangelischen Christentum bis zur Gegenwart lebendig.

Die Theologische Hochschule Elstal ist Kooperationspartner eines wichtigen internationalen Forschungsprojekts zur Geschichte der Brüderunität (Regestenedition der Acta Unitatis Fratrum).

Ziele:

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen eine nonkonformistische Tradition des westlichen Christentums kennen und üben exemplarisch den Umgang mit Quellen und Sekundärliteratur ein.

Inhalte:

Ausgewählte Texte von Petr Chelčikcý – Berichte über die Kirchengründung von 1467 ­– Die Lehre von den wesentlichen und den dienlichen Dingen – Erwachsenen- und Kindertaufe in der Brüderunität – Lieder der Böhmischen Brüder

Arbeitsweise:

Im Mittelpunkt der Sitzungen wird die Lektüre von Quellentexten in deutscher Übersetzung stehen.

Wenn die Situation es zulässt, wäre ein Ausflug nach Böhmen zum Abschluss der Lehrveranstaltung wünschenswert.

Zur vorbereitenden Lektüre wird empfohlen:

Glauben, Denken, Handeln