NT-Vorlesung „Galaterbrief“

WS 2022/23

Prof. Dr. Carsten Claußen

Lehrveranstaltung für den Bachelor-Studiengang Ev. Theologie (Stufe II), den Master-Studiengang Ev. Theologie und das Zusatzstudium

(2-stündig; 3 Leistungspunkte)

Relevanz:

Der Galaterbrief bietet Einblicke in die Frühzeit christlicher Gemeinden und ihres Selbstverständnisses. Judenchristliche Missionare hatten die Gemeinden in einer ganzen Region aufgesucht und mit ihrer Predigt dort schnell Erfolg. Sie verlangten von den Heidenchristen, dass auch jene sich beschneiden lassen sollten und legten wahrscheinlich großen Wert auf die Einhaltung der Tora. Damit standen sie in deutlichem Gegensatz zur Verkündigung des Apostels Paulus, der ihre Lehren als ein „anderes Evangelium“ bezeichnete und sie scharf kritisierte. Im Unterschied zu anderen Paulusbriefen sind die Adressaten nicht in einer Einzelgemeinde zu finden. Entsprechend ist der Galaterbrief auf eine weite Verbreitung angelegt. Im Kern geht es um sehr grundsätzliche Themen christlicher Identität, die sich vor dem Hintergrund einer antik-jüdischen Matrix herausbildet.

Ziele: 

Die Vorlesung führt in die theologischen Inhalte des Galaterbriefs ein. Sie eignet sich damit sowohl für eine Erstbegegnung als auch für die Vertiefung und Systematisierung paulinischer Theologie.

Inhalte: 

Die Vorlesung widmet sich der Analyse und Auslegung des Galaterbriefs unter historischen, literaturwissenschaftlichen und theologischen Aspekten.

Arbeitsweise:

Die Veranstaltung ist als Vorlesung aufgebaut, bietet jedoch Raum für Rückfragen und Diskussion.

Voraussetzungen: 

Griechischkenntnisse sowie bibelkundliches und die Einleitungsfragen betreffendes Grundwissen sind wünschenswert.

Zur vorbereitenden Lektüre wird empfohlen:

• SCHNELLE, UDO: Einleitung in das Neue Testament, UTB 1830, Göttingen 92017, 115-133.
oder
• THEOBALD, MICHAEL: Der Galaterbrief, in: STEFAN SCHREIBER und MARTIN EBNER (Hg.), Einleitung in das Neue Testament, KStTh 6, Stuttgart 32020, 349-367. 

Glauben, Denken, Handeln