Theologisches Gespräch 2 / 2018

Vorgestellt:

Theologisches Gespräch 2/2018: Musik und Theologie

Heute höre ich die neuste Lobpreis-CD einer deutschlandweit bekannten Band. Manches berührt mich, einige Ohrwürmer summe ich mit. Ein Lied wird mir zum Gebet. Manche Arrangements erscheinen mir der Texttiefe nicht angemessen. Und dann ärgere ich mich über das ständige „Ich, ich, meiner, mich“. Wo sind die WIR-Lieder des christlichen Glaubens? Und was wird da überhaupt geglaubt, welches Gottesbild wird vermittelt?

Das neue „Theologische Gespräch“ ist die Antwort auf alle meine Fragen – und auf viele, die ich noch gar nicht gestellt hatte. In drei Artikeln zu MUSIK & THEOLOGIE schreiben drei sehr unterschiedliche Autoren und weiten meinen Horizont:

Pastor Hans Riphagen widmet sich der Frage nach den Inhalten, dem Gottesbild, den Stärken und Schwächen der modernen Lobpreislieder. Das zu lesen hat mich sehr inspiriert, z.B. seine Untersuchung von fünf „Wurzelmetaphern“ in diesen Liedern: Königreich, Licht/Finsternis und drei metaphorische Interpretationen des Kreuzes: Rettung, Erlösung und Opfer. Leider ist seine Untersuchung nicht ganz aktuell, der neueste von 50 analysierten Liedertexten (die Top 50 der englischen Version von CCLI) ist aus dem Jahr 2010. Doch die Gedanken sind sehr anregend, respektvoll, kritisch und biblisch ausgewogen.

Der biografische Artikel von Martin Buchholz weckt viele Erinnerungen. Gut finde ich seine Abschluss-Fragen. Und der bewährte Musikleiter der Bundeskonferenzen und Profimusiker Jan Primke, der in seiner Dortmunder Gemeinde wunderbare Basisarbeit macht, hat viele interessante Anregungen parat. Bis zu einer ganz konkreten Idee für das Gelingen von Generationen-verbindendem Lobpreis, wie wir ihn auch in unserer Gemeinde hier in Celle einüben: „Jeder unter 30 Jahren sucht sich jemanden über 60 Jahren, um sich mit ihm über seine Musik, seinen Musikgeschmack und seine Vorlieben und Intentionen zu unterhalten – Der Lerneffekt auf beiden Seiten ist groß.“

Wer dieses „Theologische Gespräch“ verpasst, hat etwas verpasst. Unbedingte Lese-Empfehlung!

Hartmut Stiegler, Pastor in Celle

Glauben, Denken, Handeln