AT-Vorlesung „(Er-)Lösung im AT“

SoSem 2021

Prof. Dr. Deborah Storek

Lehrveranstaltung für den Bachelor-Studiengang Ev. Theologie (Stufe II), den Master-Studiengang Ev. Theologie und das Zusatzstudium

(2-stündig; 3 Leistungspunkte)

Relevanz:

„Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ (Hiob 19,25). „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ (Jes 43,1).

Nicht erst in christlicher Theologie ist die Rede von „Erlösung“ bedeutsam geworden. Schon in bekannten Texten aus dem Alten Testament wird Gott als „Erlöser“ seines Volks („Goel“) bezeichnet. Woher kommt diese Vorstellung? Was bedeutet sie? Die Vorlesung beleuchtet einige sozialrechtliche und literarische Hintergründe der Rede von Gott als Erlöser. Die „Löserinstitution“ umfasste so diverse Aufgaben wie Blutrache, Freikauf aus Sklaverei und vielleicht sogar die Heirat mit einer Verwandten.

Ziele:

Die Studierenden lernen Hintergründe einer wichtigen theologischen Vorstellung kennen. Zugleich erhalten sie exemplarische Einblicke in verschiedene Textbereiche und Forschungsfelder: Etwa zum Verhältnis von Rechtsgeschichte und innerbiblischer Auslegung oder zur Bedeutung von Rechtsbräuchen in Erzählungen.

Inhalte:

Nach einer Einführung werden in vertiefenden Textstudien Aspekte der Löserinstitution, ihrer idealisierenden Ausweitung und theologischen Deutung erörtert.

Folgende Schwerpunkte sind geplant: (Er-)Lösung in Lev 25; in den Rechtstexten zum „Blut-Löser“; im Buch Ruth; bei Deuterojesaja.

Arbeitsweise:

Vorlesung und Gespräch, Gruppenarbeiten zu Bibeltexten/ Sekundärliteratur.

Zur vorbereitenden Lektüre wird empfohlen:

  • Spieckermann, Hermann, Erlösung IV. Altes Testament, RGG4 Bd. 2 (1999), 1444-1445.
  • Kessler, Rainer, "Ich weiß, dass mein Erlöser lebet". Sozialgeschichtlicher Hintergrund und theologische Bedeutung der Löser-Vorstellung in Hiob 19,25, in: Ders., Gotteserdung. Beiträge zur Hermeneutik und Exegese der Hebräischen Bibel, Stuttgart 2006, 191-206.
Glauben, Denken, Handeln