AT-Vorlesung „Amos“
WS 2022/23
Lehrveranstaltung für den Bachelor-Studiengang Ev. Theologie (Stufe II), den Master-Studiengang Ev. Theologie und das Zusatzstudium
(2-stündig; 3 Leistungspunkte)
Relevanz:
Die Botschaft des Amosbuches, ihre schonungslose Kritik gesellschaftlicher Missstände, erweist sich nach wie vor als hochaktuell. Schon zur Zeit der Bibel selbst bezog sich diese Kritik nicht lediglich auf eine ganz bestimmte historische Situation – die soziale Krise im Israel des 8. Jahrhunderts v. Chr. – sondern wies darüber hinaus auf die folgenden Epochen der israelitisch-jüdischen Geschichte. Erkennbar wird dieser Geltungsanspruch an der literarischen Gestalt des Buches selbst, das über mehrere Jahrhunderte bearbeitet und an neue Gegebenheiten angepasst wurde. Worauf zielte die Anklage gegen Reiche und Mächtige zur damaligen Zeit, und wie können wir heute das Amosbuch lesen? Darum wird es in der Vorlesung gehen.
Ziele:
Die Lehrveranstaltung hat das Ziel, die Botschaft des Amosbuches in ihrer geschichtlichen Situation sowie in ihrer Stellung im Kanon der Hebräischen Bibel umfassend verständlich zu machen und darauf aufbauend ihre Relevanz für gegenwärtige gesellschaftliche Auseinandersetzungen aufzuzeigen.
Inhalte:
Die Vorlesung setzt sich mit dem Amosbuch als Ganzes auseinander. Die drei Hauptabschnitte (die Völkerworte Am 1-2, das Sprüchekorpus Am 3-6 und die Visionen Am 7-9) werden so detailliert wie möglich betrachtet und am hebräischen Text erklärt.
Arbeitsweise:
Vortrag mit der Möglichkeit zur Diskussion.
Voraussetzungen:
In der Regel die erfolgreich bestandene Sprachprüfung Hebräisch.
Es empfiehlt sich, begleitend zur Vorlesung einen exegetischen Kommentar zu lesen, z.B.:• JEREMIAS, JÖRG: Der Prophet Amos, ATD 24,2, Göttingen 1995, oder• KESSLER, RAINER: Amos, IEKAT, Stuttgart 2021.Zur Vorbereitung auf die erste Sitzung eignet sich das Video mit dem Einführungsvortrag zum Amosbuch von Rainer Kessler bei Worthaus: https://worthaus.org/mediathek/das-amos-buch-9-7-2/