Aussendungsfeier 2016

Mit Kraft, Liebe und Besonnenheit…“

Aussendungsfeier an der Theologischen Hochschule Elstal

Falls man sich die Frage stellt, was man denn nun in der Zeit des Theologiestudiums genau gemacht habe, schlug Rektor der Hochschule Prof. Dr. Michael Kißkalt in seiner Rede zur Zeugnisübergabe, drei Impulse des Theologen Friedrich Schleiermacher als Hilfestellung vor. Schleiermachers Verständnis vom Theologiestudium beschreibt den Zweck des Studiums darin, für die Praxis der Kirchenleitung auszubilden und verändernd zu wirken. Weiter soll man im Studium nicht auf alle Eventualitäten vorbereitet, sondern befähigt werden, die Aufgaben der Kirchenleitung zu erkennen und situationsgemäß zu handeln. Angelehnt an Schleiermachers dritten Punkt, in der Gemeindearbeit dann besonders gut zu sein, wenn man wirklich intensiv Theologie studiert hat, ermutigte Kißkalt die Absolventinnen und Absolventen auch weiterhin theologisch zu arbeiten und sich nicht in der Praxis zu verlieren.

Für das Abgangssemester, darunter 9 Master und 5 Kontaktstudierende, sprachen Anne Simon und Daniel Mohr. Mit den Worten „Wir werden ein Studium hinterlassen, das so vieles in uns hinterlassen hat“ reflektierten die beiden noch einmal humorvoll über die verschiedensten Hinterlassenschaften, die sie in fünf Jahren Studienerfahrung von Dozierenden, Hochschulmitarbeitenden und Kommilitonen erhalten hatten. „Danke für Ihre und eure Hinterlassenschaften in unseren Herzen, Köpfen und Händen“.

Stellvertretend für die Studierendenschaft richteten Daniel Knelsen und Josef Hölzel einige Worte an die Abgehenden. Dabei freuten sie sich nicht nur gemeinsam mit ihnen über die Tatsache, dass man nun Dinge wie beispielsweise das Merkblatt für schriftliche Arbeiten guten Gewissens zurücklassen werden könne, sondern „shredderten“ dieses auch ganz praktisch zusammen mit diversen anderen Dokumente des Studienalltags.

Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit (2. Tim 1,7). Olaf Kormannshaus nahm in seiner Predigt einen Text wieder auf, der die Studierenden seit Studienbeginn begleitet hatte und setzte so gekonnt eine Klammer. Im Sprachunterricht des ersten Semesters nach jeder Unterrichtseinheit gemeinsam gesprochen, sollte dieser nun als Zuspruch die Studienzeit beschließen.

Auch für Timotheus, einen ordinierten Mitarbeiter, war die Furcht ein Thema. Kormannshaus erklärte in seiner Predigt wie Gott der Furcht ein ganzes „Team“ an die Seite stellt. Gottes Antwort lautet drei gegen einen. Da ist beispielsweise die göttliche Kraft, als eine lebendige, der Veränderung zuzutrauen ist. Und die Liebe, die auf Gottes Wesen verweist und nicht aufgibt, nichts und niemanden. Schließlich noch die Besonnenheit als Teammitglied zur maßvollen Selbstbeschränkung. So erläuterte Kormannshaus das „Geheimnis der göttlichen Teamaufstellung“, das wie für Timotheus auch für die Absolventinnen und Absolventen gilt.

Für den Bund der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinden sprach Pastor Michael Lefherz, der selbst vor 25 Jahren Absolvent am Theologischen Seminar in Hamburg war. Jetzt seien die Absolventinnen und Absolventen an der Reihe, den Glaube auf eine neue, unverbrauchte und frische Weise einer neuen Generation zu vermitteln. Und das mit Kraft, Liebe und Besonnenheit.

Auch waren wieder viele Jubilarinnen und Jubilare eingeladen und verdeutlichten durch ihre Anwesenheit die lange Geschichte der Ausbildungsstätte, die diese auch mitgeprägt haben.



Glauben, Denken, Handeln